Stage T
10:00 - 10:30
German
Talk
Beginner
Der Ocean Sampling Day: Sammeln. Forschen. Meer entdecken.

Kurzthese

Marine Mikroorganismen sind nicht nur wichtig für das Ökosystem Meer, sondern auch für alle Lebewesen an Land. Beim Ocean Sampling Day (OSD) arbeiten Wissenschaftler*innen und Bürger*innen weltweit Hand in Hand und versuchen Momentaufnahmen der Mikroorganismen im Meer zu erstellen. 2016 haben wir es geschafft, dass an einem einzigen Tag über 1000 Menschen, über Grenzen hinweg, gemeinsam Wissenschaft gemacht haben. Können wir jetzt noch einen Schritt weitergehen und gemeinsam mit Bürger*innen nicht nur Proben sammeln, sondern diese auch analysieren?

Beschreibung

Wir nennen ihn zwar Erde, dennoch sind 70% unseres Planeten mit Wasser bedeckt und auch wenn wir sie mit bloßem Auge nicht sehen können, tummeln sich darin Milliarden von Mikroorganismen. Diese spielen nicht nur eine erhebliche Rolle im Ökosystem Meer, sondern haben auch beachtliche Auswirkungen auf unser aller Leben an Land. Um diese kleinen Wesen und ihr Schaffen besser zu verstehen, haben wir den Ocean Sampling Day (OSD) ins Leben gerufen. Seit 2014 haben sich Wissenschaftler*innen und Bürger*innen weltweit zusammengeschlossen und sammeln seitdem jedes Jahr am 21. Juni Wasserproben aus allen Weltmeeren, um Momentaufnahmen der Mikroorganismen im Meer zu erstellen. Die Proben werden anschließend von uns in Bremen, mit Hilfe von molekularen Techniken wie der DNA Sequenzierung, analysiert und die generierten Daten werden nach Open | Science | 2.0 Manier mit aller Welt geteilt. Im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2016*17 Meere und Ozeane“ haben wir dabei das Hauptaugenmerk auf Deutschland gerichtet und über 1000 Sampling Kits an engagierte Bürger*innen verteilt. Davon haben 780 Proben ihren Weg zurück nach Bremen gefunden. Wir konnten zeigen, dass Bürgerwissenschaftler*innen einen erheblichen Beitrag für unsere Forschung leisten können. Eine derartig koordinierte weltweite Aktion wäre einerseits ohne die heutige digitale Vernetzung nicht möglich gewesen,  andererseits haben wir  gelernt, dass wir ohne klassisch-analoge Datensammlung und Teilnehmerakquise nicht so erfolgreich gewesen wären.

Wie geht es nun weiter? Können wir Bürgern*innen noch tiefer in unsere Forschung miteinbeziehen oder sie gar selbstständig forschen lassen? Neue Technologien in der Molekularbiologie und deren Verknüpfung mit Alltagsgegenständen wie Smartphones sowie die immer mehr akzeptierte Open Access Daten Politik in der Wissenschaft könnten solche Möglichkeiten eröffnen. Wir möchten es ausprobieren -- zusammen mit euch!

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