#rp17-Speakerin: Clemantine Wamariya
Auf eine bewegende Biographie kann re:publica 2017-Speakerin Clemantine Wamariya zurückblicken. Nach sechs Jahren auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Ruanda landete sie letztendlich in den USA, wo der Gewinn eines High-School-Essay-Wettbewerbs der Beginn einer Karriere als Storytellerin und Journalistin ist.
Clemantine ist im ruandischen Kibali geboren und als kleines Kind bereits von Geschichten fasziniert. Die größte Geschichte ihres jungen Lebens musste sie aber am eigenen Leib erleben. Sie ist sechs Jahre alt, als der Genozid 1994 in Ruanda beginnt. Sie muss ihre Familie zurücklassen und flüchtet mit ihrer älteren Schwester. Ihre Familie wird sie erst zwölf Jahre später in den USA wiedertreffen. Insgesamt sieben Jahre sind die Schwestern auf der Flucht. Sie durchqueren insgesamt sieben Staaten und haben letztendlich Glück, als sie in Sambia Teil eines Umsiedlungsprogramms der internationalen Organisation für Migration werden. Sie dürfen in die USA ausreisen.
Während ihre große Schwester als Zimmermädchen arbeiten muss, erhält Clemantine die Möglichkeit, die High School zu besuchen. Dort gewinnt sie 2006 einen High-School-Essay-Wettbewerb, der ihr einen Auftritt in der "Oprah Winfrey"-Fernsehshow beschert. Es ist der Beginn ihrer "Schreibkarriere". Anschließend reist sie quer durch die USA und erzählt in vielen Universitäten, Schulen und anderen Organisationen von ihrer Geschichte von der Flucht und von ihrem Leben als Flüchtling in Ruanda.
Nach dem Ende der High School bewirbt sich Clemantine für ein Stipendium an der Elite-Universität Yale. Anfangs noch von ihrem Berater belächelt, beweist sie letztlich ihre Willensstärke und Überzeugungskraft. In ihrem Studium der Komparatistik probiert sie viele verschiedene Fächer aus, um mehr über sich und ihre Außenwelt zu erfahren.
Bereits während des Studiums tritt sie als Anwältin für Menschenrechte auf und ist in unterschiedlichen Organisationen aktiv. Daneben spricht sie bei diversen Konferenzen und plädiert für die Rechte von Geflüchteten sowie mehr Solidarität und Empathie. Barack Obama würdigt ihr außergewöhnliches Engagement, indem er sie bereits im Alter von 24 Jahren in den Vorstand des U.S. Holocaust Memorial Museums beruft. Zudem ist sie derzeit Teil des "Woman for Woman International"-Vorstandes.
Wir freuen uns auf Clemantine Wamariya und ihre fesselnden Stories auf der #rp17!
Bildnachweis: Tincon (CC BY-ND 2.0)