2016-12-08

#rp17-Speaker: Maciej Ceglowski

USA in der Not? Auf der re:publica 2017 wird uns Programmierer und Essayist Maciej Ceglowski mit einer Analyse des ersten halben Jahres der Legislaturperiode erklären, wie es nach dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA weiter geht.

Maciej kann durchaus als Multitalent beschrieben werden. An der Uni studiert er Russisch, Französisch und "Studio Art", 1998 entwickelt er seine erste eigene Website und landet nach einigen Jahren als Entwickler unter anderem bei Twitter und Yahoo. 2009 hat er genug von der Arbeit für die Big Player der IT-Industrie – und entwickelt eine minimalistische Website für Bookmarks. Gleichzeitig schreibt er in seinem Blog idleworks unter dem Motto "Kürze ist für die Schwachen" Essays, die zwischen Reisen, Technik und Politik durch eine Vielzahl von Themenfeldern streifen. Neben Wired haben auch schon die New York Times, The Economist oder der The Guardian die vielschichtigen Arbeiten des Mannes aus San Francisco besprochen.

Auf der re:publica 2017 spricht Maciej über die Zukunft der USA nach der "Krönung" Donald Trumps zum Präsidenten. Unter dem Titel "Notes from an Emergency" wird der Tech Aktivist über die Folgen des Wahlausgangs und das erste halbe Jahr der Legislaturperiode sprechen. Wie wird sich das Internet unter Trump entwickeln? Können wir in den kommenden Jahren überhaupt von einem humanen Internet träumen? Maciej scheint bereits eine Vorstellung davon zu haben.

Seine Tweets lassen darauf schließen, dass seine Zukunftsvision nicht gerade positiv ausfällt. In seinen vielzitierten Posts wettert er mittlerweile täglich gegen Trump und die amerikanische Medienlandschaft. Seine Nachrichten decken Trumps fragwürdigen Aussagen auf kompromisslose, aber vor allem auch witzige Weise auf und auch die Medien werden regelmäßig für ihre unkritische Berichterstattung gerügt.

Es wirkt nicht nur in seinen Twitter-Beiträgen durch, als hätte er bereits seit einiger Zeit mit seiner Wahlheimat abgeschlossen. Zusammen mit seiner Mutter ist er im Alter von 6 Jahren aus Polen in die USA ausgewandert und bezeichnet dies selbst als "Unfall". Mit dem amerikanischen System und der Denkweise ist er nie richtig warm geworden. Er sieht sich selbst als zwar autorisiert, aber "unwilling" frei, in den USA zu arbeiten zu dürfen. Vielleicht liegt hier der Grund für seine vielen Reisen, die er ausgiebig in seinen sehr lesenswerten Essays porträtiert.

Derzeit arbeitet Maciej an der Entwicklung einer "Tech Solidarity"-Bewegung, von der er uns im kommenden Mai hoffentlich bereits interessante Neuigkeiten präsentieren kann. Wir freuen uns, Maciej Cegolewski als Speaker der #rp17 dabei zu haben!

@baconmeteor

Bildnachweis: happy.apple (CC-BY 2.0)